Einige Stunden zuvor stehen wir im Tissot-Velodrom des Schweizer Örtchens Grenchen, beobachten gebannt die finalen Vorbereitungen des mehrfachen RAAM und RAA Siegers, schnellsten Australien-Durchquerers und 24-h Straßen-Weltrekordhalters Christoph Strasser. Die Uhr zeigt 12:50 Uhr, als ein sichtlich angespannter Steirer noch in Flip-Flops und halb angezogenem Zeitfahranzug mit Entsetzen erkennt, dass nur noch 10 Minuten bis zum Start seines 24-h Bahn Weltrekordversuchs verbleiben. Samstag, 14. Oktober 2017, 13:00 Uhr - der Ultra-Distanz-Spezialist hatte sich vorgenommen, innerhalb des kommenden Tages den 24-h Bahn-Weltrekord eines gewissen Marko Baloh anzugreifen. Der Slowene Baloh schraubte im Jahr 2010 die Bestmarke auf unglaubliche 903 Kilometer. Sieben Jahre später blickt die Radsportwelt gespannt auf den in der Startmaschine eingeklemmten Strasser. Insgesamt 8 Mal war er im Vorfeld seines Rekordversuchs auf der Bahn. Zu wenig, um von einem Bahnfahrer zu sprechen, aber wohl genug, um ein Gefühl für die Eigenheiten und Besonderheiten des Velodroms zu entwickeln. Ein letztes Auslockern, ein freundliches, ob der milden Vorahnung über die Strapazen der kommenden Stunden leicht gequältes Lächeln für die Kamera - dann war Schluss mit Lustig. Die Startmaschine entließ Strasser pünktlich in seine erste Runde. 3768 sollten folgen...
Text/Fotos (c) Lukas Schnitzer (alias Luke Biketalker)
hier geht es zur kompletten Story: www.bikeboard.at/Board/24-h-Bahn-Weltrekord-Christoph-Strasser-th237283
Beitrag vom 26.Oktober 2017