Mit 525 km und 13.600 zu überwindenden Höhenmetern ist
das Race Across the Alps mittlerweile ein echter Klassiker. Die extrem
herausfordernde Strecke führt erfahrene Langstreckenspezialisten und
Radprofis über 12 Alpenpässe nonstop durch Italien, die Schweiz und
Österreich.
Zwei Wochen nach seinem Sieg bei
der Ultraradmarathon Weltmeisterschaft waren die Erwartungen Strassers
vor dem Rennen gering: „Ich bin noch nicht zu 100% fit. Die WM steckt
mir noch spührbar in den Knochen, aber ich will meine großartige Form
ausnützen und das Beste aus mir herausholen. Außerdem ist es eine gute
Belastungsprobe für das RaceAcrossAmerica, der Körper muss daran
gewöhnt werden in jedem Zustand Leistung abzurufen.“
Genauso
verlief auch der Beginn des Rennens. Der Steirer kämpft bis zum dritten
Pass mit Muskelproblemen und Motivationslosigkeit und ist knapp davor
aufzugeben. Nach einem extremen Tief schafft er es jedoch immer weiter
an Leistung zuzulegen und findet zu seiner Form zurück.
Am
steilsten Pass der Alpen, dem Mortirolo mit einer Durchschnittssteigung
von 13%, kämpft er sich bereits vorbei an Valentin Zeller, dem Sieger
von 2004 und einem der Favoriten für heuer. Nachdem er Zeller hinter
sich gelassen hat verspricht Strasser seiner Crew, dass er bis ins Ziel
richtig kämpfen wird: „In dem Moment als ich Valentin vor mir leiden
sah, legte sich in meinem Kopf ein Schalter um. Da wusste ich, dass es
nicht nur mir schlecht ging, sondern auch den anderen.“
Nach
dem Motto „aufleben statt aufgeben“ fährt der junge Steirer wie
ausgewechselt auf den Bernina-Pass. Auch strömender Regen, Blitz und
Donner können ihn nicht mehr aufhalten.
Nach
und nach überholt er seine stärksten Konkurrenten Ratschob, Lindner und
Baloh und arbeitet sich so auf Rang drei vor. Lindner und Baloh müssen
das Rennen aufgrund der schwierigen Bedingugen bzw. wegen
gesundheitlicher Probleme an vordersten Positionen liegend aufgeben. Am
Schweizer Flüela Pass zieht Strasser, der sein Tempo immer konstant
hoch hält und sogar noch steigern kann, am Schweizer Bergspezialisten
Samuel Nagel vorbei. Den dadurch erreichten zweiten Rang, gibt er bis
ins Ziel nicht mehr ab. Für den Sieg reicht es leider nicht mehr. Der
starke Salzburger Rene Fischer war von der Spitze nicht mehr zu
verdrängen.
Strasser: „Ich bin überglücklich!
Innerhalb von nur 2 Wochen habe ich den ersten und zweiten Platz bei so
prestigeträchtigen Extremradrennen gemacht. Für mich ist das ein
totaler Erfolg, immerhin habe ich nur knapp versäumt beide Rennen zu
gewinnen! Es eine tolle Bestätigung meiner Form und zeigt, dass ich auf
dem besten Weg für das Race Across America 2008 bin! Ich gratuliere
hier Fischer zu seinem tollen Rennen. Er war von Beginn an in der
Spitze und hat absolut verdient gewonnen.“
Der
Weg zur ultimativen Herausforderung scheint perfekt vorbereitet. Das
Race Across America (RAAM) 2008 wartet auf den jungen Österreicher und
seinen scheinbar unübertrefflichen Ehrgeiz. Die enorm starke
Entwicklung des Steirers in den vergangenen Jahren und die jüngsten
Erfolge lassen für die Zukunft Großes erhoffen.
(Kerstin Schabhüttl)
Ergebnis in Zahlen
1. Fischer Rene (Ö) 22,45 Stunden
2. Strasser Christoph (Ö) 22,59 Stunden
3. Nagel Samuel (CH) 23,16 Stunden
4. Zeller Valentin (Ö) 24,15 Stunden
5. Ratschob Thomas (CH) 24,32 Stunden
6. Hugues Rico (F) 25,15 Stunden
7. Prehs Franz (Ö) 25,35 Stunden
8. Haase Dave (USA) 25,56 Stunden
8. Höfler Ilja (LIE) 25,56 Stunden
10. Stindl Thomas (Ö) 27,47 Stunden
11. Kinberger Mike (Ö) 27,53 Stunden
12. Pollner Bernhard (Ö) 28,0 Stunden
Link:
>> Race Across The Alps
Beitrag vom 23.Juni 2007