Die Favoriten der 24 Stunden Fahrer waren der
Vorjahressieger Marko Baloh (SLO), Thomas Stindl (AUT) und Christoph
Strasser (AUT).
Für alle drei waren die vergangenen Wochen enorm
kräftezehrend: Baloh und Stindl absolvierten erst vor zwei Wochen den
1200km langen Langstreckenklassiker „Paris – Brest – Paris“, Strasser
wurde vor vier Wochen im Training von einem Autofahrer angefahren und
verletzt. Nach einem Bänderriss in der Schulter wurde er noch immer von
Schmerzen und Probleme bei langen Ausfahrten geplagt.
Das
Rennen wurde mit enormen Tempo gestartet. Die 4er Teams sorgten für den
nötigen Windschatten, dahinter kämpften die Einzelfahrer um den
Anschluss.
Nach dem umjubelten Zieleinlauf der 12 Stunden
Teilnehmer, ging das Rennen für die Starter der 24 Stunden aber erst so
richtig los. Vor beeindruckendem Publikum kämpften die Solofahrer um
die vordersten Platzierungen. Es zeichnete sich ein spannender
Zweikampf ab. Strasser und Baloh lagen bei Halbzeit und
hereinbrechender Nacht noch immer gleich auf.
Während die meisten Teams jede Stunde einen ausgeruhten Fahrer auf die
Piste schickten, gab es für diese Beiden keine einzige Ruhepause. Nicht
einmal zum Umziehen steigen die Beiden vom Rad. Kurioserweise konnten
die Staffeln in der Spitzengruppe während den Nachtstunden nicht für
das Tempo sorgen, wodurch Baloh und Strasser immer wieder die
Führungsarbeit leisten mussten.
Strasser:
„Taktisch wäre es natürlich klüger immer im Windschatten zu bleiben,
aber Marko und ich hatten ein gemeinsames Ziel – wir wollten auf diesem
ansprechenden Kurs die 900 Kilometer Marke knacken! Wir sprachen uns ab
und leisteten gleich viel Führungsarbeit, damit das Tempo hoch bleibt.“
Kaum
waren die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zu sehen, wurde es wieder
schneller, die Teams fanden wieder zu alter Stärke und wollten
ihrerseits eine Entscheidung herbeiführen. Umso näher die Zielankunft
rückte, desto aggressiver wurde gefahren. In der vorletzten Runde kam
es zur Rennentscheidenden Situation: Strasser konnte das Tempo nicht
mehr halten und fiel hinter Baloh zurück.
Nach
genau 24 Stunden und 891 absolvierten Kilometern überquerte Christoph
Strasser vor hunderten begeisterten Zusehern als Zweitplatzierter die
Ziellinie, Marko Baloh hatte als Sieger 897 km zurückgelegt.
„Ein
erschöpfter aber glücklicher Christoph im Ziel: „Für mich verlief die
Saison traumhaft. Es gab aber auch einige Rückschläge die ich ganz gut
gemeistert habe. Nach so vielen erfolgreichen Rennen und meinem Unfall
vor vier Wochen war es sehr schwierig mich für diesen Wettkampf noch
mal zu motivieren. Während des ganzen Rennens hatte ich Schmerzen in
der Schulter, durch die schlechte Haltung auch im Rücken und am Gesäß.
Aber ich wusste im Vorfeld welche Probleme auf mich zukommen würden und
nahm die Herausforderung an, weswegen ich jetzt auch nicht nach
Ausreden suche. Ich war die letzten fünf Stunden körperlich am Limit,
Marko war im Finale einfach ein klein wenig stärker, er fuhr ein sehr
gutes Rennen. Für mich ist es trotzdem ein toll unter diesen Umständen
so viele Kilometer absolviert zu haben.
Mir taugt’s so richtig und ich freue mich nun auf eine
Regenerationspause und ein paar Wochen Urlaub, bevor es dann mit voller
Konzentration in die Vorbereitung auf das Race Across America geht!“
Ergebnis:
1.
Baloh Marko
- 134 Runden - 897,8 km
- 37,12 km/h
2.
Strasser Christoph
- 133 Runden -
891,1 km
- 36,96 km/h
3.
Stindl Thomas
- 124 Runden -
830,8 km
- 34,29 km/h
4.
Zima Harald
- 123 Runden -
824,1 km
- 34,03 km/h
5.
Potocnik Wolfgang
- 123 Runden -
824,1 km
- 34,03 km/h
Beitrag vom 09.September 2007