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2014

Race Around Austria

RAA-Sieg in Rekordzeit - "Härtestes Rennen meines Lebens"

Er hat es geschafft! Christoph Strasser hat das 2.200 Kilometer lange und mit 28.000 Höhenmeter gespickte Race Around Austria gewonnen. Und das mit neuer Rekordezeit von 3 Tagen, 15 Stunden und 24 Minuten. Damit hat er bei widrigsten Wetterbedingungen mit tagelangem Dauerregen und Minusgraden auf den Alpenpässen die bisherige Rekordmarke um über 5,5 Stunden unterboten. Der Zweitplatzierte Tiroler Patric Grüner hatte rund neun Stunden Rückstand.

Tolle Zuschauerkulisse
Nach seinen drei Siegen beim Race Across America, den Triumphen bei Race Around Slovenia und Race Around Ireland hat der Kraubather in den heutigen Morgenstunden mit dem Race Around Austria das vierte der "Big Five" der größten Extremradrennen der Welt gewonnen. Die Tortour in der Schweiz, die gestern mit dem Sieg von Christophs Trainingspartner Severin Zotter endete, hat Strasser noch nie bestritten. "Der Sieg hier in der Heimat ist etwas ganz besonderes. Unglaublich waren die Menschenmessen: Über 5.000 Zuschauer empfangen mich beim Zieleinlauf um 2:00 Uhr Früh in St. Georgen im Attergau. Ich habe noch ein Langstreckenrennen erlebt, wo so viele Zuschauer am Straßenrand und im Ziel standen. Von Donnerstag auf Freitag zum Beispiel liefen so viele Fans bei strömendem Regen die Silvretta Hochalpenstraße neben mir hier, teilweise in meinem Renntrikot. Das hat mich unglaublich motiviert", freute sich der Steirer.

Extreme Wetterbedingungen - Angst vor der Aufgabe
Das Race Around Austria hat Christoph in diesem Jahr zum dritten Mal bestritten. 2010 litt er als Solofahrer am gleichen Lungenproblem wie im Jahr zuvor beim RAAM und musste aufgeben und im letzten Jahr holte er sich in der 4er-Teamwertung den Sieg. "Ich wollte unbedingt heuer gewinnen. Aber womit wir alle nicht gerechnet haben waren die Wetterbedingungen. In den knapp vier Tagen Fahrzeit hatte ich insgesamt nur fünf Stunden trockene Straßen. Von der Belastung her war dieses Rennen das extremste, das ich je gefahren bin. Beim Race Across America hast du viele flache Passagen, wo man sich erholen kann. Das geht hier über die österreichischen Alpenpässe nicht. Die psychischen und physischen Belastungen wurden durch den Dauerregen und Schnee auf den Pässen noch intensiver - Regen und Kälte sind Gift für die Gelenke. Viele Fahrer haben deshalb wegen Gelenksproblemen das Rennen vorzeitig beendet. Mein Physiotherapeut hat mir im Ziel gesagt, er hat nicht mehr daran geglaubt, dass ich das Ziel sehe, da meine Knie ziemlich beleidigt waren. Aber ich habe es durchgezogen. Das war heuer für mich die beste Saison mit dem Sieg beim RAAM und jetzt hier in meiner Heimat. Jetzt habe ich viel Zeit zum Regenerieren, was für meine Knie wichtig ist."

Nur 50 Minuten Schlafzeit
In den 3 Tagen, 15 Stunden und 24 Minuten des Race Around Austria, das die Außengrenzen Österreichs entlang verlief, betrug die Stehzeit von Christoph nur rund 1.45 Stunden. Die reine Schlafzeit belief sich auf rund 50 Minuten und 50 Minuten wurden die Knie behandelt und vor allem die nassen Kleider gewechselt. "Bedanken möchte ich mich vor allem bei meinem sechsköpfigen Betreuerteam. Sie haben tolle Arbeit geleistet", sagte Christoph.

RÜCKBLICK:

Glockner passiert - Christoph beim RAA trotz Regen auf Rekordkurs!
Die Halbzeit des 2.200 Kilometer langen Extremradrennens Race Around Austria hat Christoph Strasser gestern Abend überschritten. Nach zwei Tagen Dauerregen und widrigen Bedingungen lichtet sich nach dem Großglockner langsam das Wetter. Der Steirer liegt klar in Führung und derzeit sieht es danach aus, dass er den bisherigen Streckenrekord von 3 Tagen und 21 Stunden um dreieinhalb Stunden knacken könnte.

Die vergangenen beiden Tage, in denen es fast durchwegs geregnet hatte, haben Spuren beim Kraubather hinterlassen. "Durch den Dauerregen und die Kälte hat sich Christophs Knie entzündet. Wir befinden uns gerade auf dem Weg zur Gerlos, haben den Großglockner mit Schneefall hinter uns gelassen und zum Glück wird das Wetter langsam besser. Heute um 4 Uhr in der Früh legten wir in Lienz in Osttirol die erste einstündige Pause nach rund 40 Stunden Fahrzeit ein. Die Schlafzeit betrug dabei 30 Minuten. Danach bekam er eine Massage, sein Knie wurde behandelt, es wurde gedehnt und die Muskeln gelockert", beschreibt Teamchef Christian Schebat.

Halfwaypoint erreicht
Gestern Abend wurde der Halfway-Point überschritten. "Aber die emotionale Halbzeit lag für Christoph im Lesachtal samt Glockner. Gerade das Lesachtal in der Nacht mit den schmalen Straßen, der Kälte und dem Regen drückt auf die Psyche", sagt Schebat. Für Christoph selbst lief es dort überraschend gut: "Dort kommt es einem vor wie bei einem Höllenritt, wo gar nichts weitergeht. Aber trotz des Wetters bin ich sehr gut drübergekommen."

Auf Rekordkurs?
Derzeit befindet sich der dreifache Sieger des Race Across America auf Rekordkurs. "Wir liegen 3,5 Stunden unter der bisherigen Rekordmarke von 3 Tagen, 21 Stunden und 6 Minuten. Wenn er so weiterfährt, erfolgt der Zieleinlauf in St. Georgen am kommenden Sonntag gegen zwei Uhr in der Früh", beschreibt Schebat. Der Organisator Michael Nußbaumer streut Strasser Rosen: "Heuer erleben wir das mit Abstand schlechteste Wetter in sechs Jahren Race Around Austria! Es wäre eine tolle Leistung, wenn Christoph bei diesen widrigen Bedingungen den Rekord unterbietet!"

Wetter gestaltet Auftakt zum RAA zur Tortour
Gestern um halb 11 Uhr vormittags fiel der Startschuss zum Race Around Austria. Die ersten 24 Stunden sind absolviert und ungefähr genau so lange schüttet es beim härtesten Radrennen Europas wie aus Kübeln. Der erste Tag vom oberösterreichischen St. Georgen aus die österreichische Staatsgrenze entlang ins Burgenland war ein richtiger Härtetest für Christoph Strasser & Co. "Der ständige Regen schlägt auf die Psyche", sagt Teamchef Christian Schebath.

Nach einem Tag ohne Schlaf am Rad hat der dreifache Race Across America-Gewinner Christoph Strasser knapp über 800 der insgesamt 2.200 Kilometer langen Distanz absolviert. Die erste Hälfte des Rennens führt über eher flaches bzw. kopiertes Gelände und das Rennen entschied sich in den letzten Jahren stets in den Bergen Kärntens, Tirols, Vorarlbergs und Salzburgs. "Durch das miserable Wetter ist heuer auch der vermeintlich flache Teil der Strecke extrem anspruchsvoll. Seit dem Start herrscht fast durchwegs Starkregen, was sich sehr auf die Psyche von Christoph schlägt. Derzeit versuchen wir Betreuer ihn bei Stimmung zu halten und gut abzulenken", beschreibt Schebat.

Erste Schlafpause am Abend
Heute Abend gegen 20:00 Uhr ist die erste 20minütige Schlafpause geplant. "Da er ständig nass ist, mussten wir natürlich mehr Pausen für Kleidungswechsel einlegen als geplant. Diese Pausen werden genützt, um die Kette nachzuschmieren und das Material zu warten. Generell läuft es bei Christoph aber sehr gut, wir sind laut internem Zeitplan absolut im Soll und er liegt an der ersten Stelle", beschreibt der Teamchef.

Das Race Around Austria hat im sechsten Jahr seines Bestehens mittlerweile eine große Fangemeinde. Trotz des Regens kommen viele Zuschauer zu der Strecke, laufen neben Christoph die Anstiege hoch und feuern ihn an. Das Rennen hat mittlerweile einen guten Bekanntheitsgrad.