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2007 - 2012

Race Around Slovenia

Race Around Slovenia 2008 - Strasser holt Vize EM Titel

Der gebürtige Kraubather eroberte beim „Race Around Slovenia“ (1185 km mit 13.000 Hm, Start und Ziel in Postojna) den hervorragenden zweiten Platz und krönte sich somit hinter dem Triumphator Jure Robic (SLO) zum Vize-Europameister in der Ultra-Marathon-Distanz. Dritter wurde der Slowene Marko Baloh, den Strasser auch im Vorjahr beim „Glocknerman“ bezwungen hat.

„Es ist fast perfekt gelaufen. Nur in der zweiten Nacht, nach zirka 40 Stunden Fahrzeit, hatte ich leichte Müdigkeitserscheinungen. In solchen Momenten fehlt es mir noch etwas an Erfahrung. Trotzdem bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich wollte meinen dritten Platz vom Vorjahr verbessern und das habe ich geschafft. Im nächsten Jahr greife ich nach dem Sieg“, erklärt Strasser zielstrebig. Aber nicht nur sein Körper hat „gehalten“, auch das Material von Ausstatter Specialized war top. „Auf den schnellen Passagen bin ich mit den Aero-Läufrädern gefahren. Vor den bergigen Abschnitten bin ich bei den Kontrollpunkten auf das leichte Rad umgestiegen. Das Material ist einfach fantastisch“, schwärmt der 25-Jährige.

In den nächsten Tagen steht Erholung von diesen enormen Strapazen groß geschrieben. Drei bis vier Tage bleibt das Arbeitsgerät in der Garage und mental wird der dreitägige Trip (von Donnerstag bis Samstag) quer durch Slowenien aufgearbeitet. „Ich muss erst realisieren, was ich da geleistet habe. Und das ganze Rennen analysieren, was ich in Zukunft noch verbessern kann.“

Der Start zum 1185km langen Race Around Slovenia in Postojna erfolgte um 21 Uhr abends. Wie bei einem Einzelzeitfahren der Tour de France, wurden die insgesamt 51 Starter in 2 Minuten Abständen von der Startrampe geschickt. Mitten durch hunderte Zuschauer hinaus in die sternenklare Nacht…

Die erbarmungslose Strecke zeigte sich gleich zu Beginn von der schwierigsten Seite. Entlang der Küste mussten nachts kurze, giftige Anstiege bewältigt werden, die bis zu 15% steil waren und die Fahrer aus dem Rhythmus warfen. Trotzdem betrug Strassers Schnitt auf dem ersten Abschnitt über 100 km und 1500 Höhenmeter 35 km/h, was aber noch immer deutlich langsamer war als der von Robic.

Hügelig ging es weiter nach Norden, zum höchsten Pass Sloweniens, dem Vrsic auf 1600m. Beim steilen Anstieg konnte Strasser den 12 Stunden Weltrekordhalter Marko Baloh einholen und ihn in der Abfahrt abschütteln – somit war nur mehr Robic vor ihm, allerdings betrug sein Vorsprung eine knappe Stunde! Ohne Pause fuhr der junge Steirer in der zweiten Nacht ein enorm hohes Tempo, die Flachstücke entlang der österreichischen Grenze kennt er ganz genau… In dieser Phase trieben ihn seine Betreuer um Dr. Hochgatterer mit lauter Musik und Anfeuerung durchs Mikro zur Höchstform. So schmolz Robics Vorsprung - Strasser war mit 14 Minuten Rückstand in aussichtsreicher Position… das ganze nach über 900km mit einem Schnitt von knapp 30km/h.
Doch nun kam es zur Entscheidung… Während der Österreicher nach 2 Nächten ohne Schlaf mit Müdigkeit und Sekundenschlaf kämpfte, bäumte sich der Slowene noch ein letztes Mal auf und rettete sich ins Ziel. Strasser konnte ihm nicht mehr zusetzen und beendete das Rennen mit einem Rückstand von 2:20 Stunden…

Nach ein paar Tagen Erholung ist der frisch gebackene Vize Europameister schon wieder am Weg zu alter Stärke, und bereitet sich auf die 12 Stunden Kraftwerktrophy am 24.Mai vor…