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8. Tag TCR: Fähre verpasst, Sieg außer Reichweite

Am achten Tag des Transcontinental Race (TCR) ist das eingetreten, wovor Christoph Strasser von Beginn an den größten Respekt hatte: Die entscheidende Fähre von Bari nach Albanien nicht zu erwischen. Um zwei Stunden hat er sie gestern Nacht verpasst, jetzt geht es erst nach einer langen Wartezeit heute Abend Richtung Balkan. Für Christoph ist somit das Rennen um den Sieg an der dritten Stelle liegend gelaufen.

Beim rund 4.800 Kilometer langen härtesten unsupported-Rennen der Welt hat Christoph nach 7 Tagen 13 Stunden 3.270 Kilometer geschafft. "Bis Samstag ist alles super gelaufen, es gab sehr viele Hochs und wenige Tiefs. Doch Samstagnacht erlebte ich ein durchgehendes Tief. Der Parcours über die berühmten weißen Schotterstraßen der Strade Bianche war extrem anstrengend mit steilen Anstiegen und gefährlichen Abfahrten. Die folgende Nacht am Samstag wollte ich, um die Fähre in Bari zu erreichen, mit einem Powernap durchfahren. Aber das hat absolut nicht geklappt, ich war total übermüdet und bin dann auch noch falsch gefahren. Schließlich habe ich im Schlafsack bei einer Kirche und in einem Park geschlafen, weil ich so müde war. Dadurch habe ich viel Zeit verloren. Es ging nicht mehr gut und ich wollte nicht zu viel riskieren", sagt der Steirer, der sich am Weg nach Bari befindet.

Bis zu dem Zeitpunkt befanden sich vier Fahrer wenige Stunden getrennt an der Spitze. "Der in Wien lebende Deutsche Martin Moritz und der Franzose Victor Bosoni lagen rund zwei Stunden vor mir, haben voll riskiert und es gestern um 23:00 Uhr in letzter Sekunde noch auf die Fähre geschafft. Es waren für mich gemischte Gefühle: Einerseits großen Respekt, dass sie es geschafft haben. Auf der anderen Seite kann ich nur zuschauen wie sie jetzt ihren Vorsprung vergrößern, während ich in Bari sitze. Leider gibt es keine alternativen Fähren nach Albanien, da wären die Umwege zu groß. Das einzig positive ist jetzt, dass ich mich in Bari gut erholen und die restlichen drei Tage ausgeschlafen in Angriff nehmen kann. Das Rennen ist noch lange."

Nur noch Kampf um Platz 3
Bei seinem vierten Start beim TCR konnte Christoph Strasser bisher zwei Mal gewinnen, im Vorjahr wurde er Zweiter. "Natürlich war der dritte Sieg das klare Ziel. Aber das Rennen ist jetzt gelaufen. Wir alle wussten, dass die Fähre nach Albanien das Rennen beeinflusst. Leider hat es jetzt mich erwischt. Und das gerade an einem Montag - dem einzigen Tag, wo die Fähre nur einmal am Tag fährt. Aber ich werde nicht herumjammern. Es ist so wie bei einer Safety Car-Phase in der Formel1. Jetzt heißt es würdevoll zu Ende fahren, der Kampf um Platz drei ist noch voll in Gange", schließt Christoph.