Christoph beendete das TCR als Fünfter!

War es die falsche Routenwahl? Waren es falsche taktische Entscheidungen? Darüber ist schwer zu spekulieren nach so einer langen Distanz auf dem Rad und täglich maximal zwei bis drei Stunden Schlaf. Die Entscheidung des Rennens brachte für Christoph Strasser, der sich lange im vierköpfigen Spitzenfeld befand, der vergangene Sonntag mit dem Verpassen der entscheidenden Fähre von Italien nach Albanien. "Dadurch habe einen ganzen Tag verloren. Das war bitter. Da die beiden Führenden die Fähre erwischten, war der Kampf um den Sieg vorbei und der Kampf um Platz drei eröffnet", sagt der Steirer.
Seit er von der Fähre stieg fuhr er wie ein Berserker. Fast 40 Stunden durchgehend saß der Steirer im Sattel. "Das habe ich bitter bezahlt. Die letzten beiden Tage und Nächte waren brutal - sicher eine der härtesten Zeiten in meinem Radfahrleben. In der letzten Nacht legte ich auf der Wiese zwei Powernaps ein. Nach je zehn Minuten wurde ich ohne Wecker wieder munter. Es ist unglaublich, wozu der Körper imstande ist", beschreibt der Kraubather, der zuletzt auch immer wieder mit technische Problemen zu kämpfen hatte: "Mein Radcomputer ging leider ein, außerdem musste ich einmal in einem Radgeschäft zur Reparatur. Aber mit solchen Problemen kämpft jeder. In der vorletzten Nacht schlief ich zwei Stunden im Hotelzimmer. Genau dort hat mich der Dritte David Tschan überrumpelt. Dieser Moment hat mich mental gebrochen und ich wollte nur noch sicher ins Ziel kommen." Das gelang auch, heute früh erreichte der Steirer den Strand von Konstanta südlich der Donaumündung am Schwarzen Meer.
Gegner stärker oder cleverer?
"Es war ein unglaublicher Moment, als ich das Ziel in Rumänien erreichte. Natürlich hätte ich gerne eine bessere Platzierung als Rang fünf. Aber in den letzten beiden Tagen konnte ich nichts mehr aufholen. Die Gegner waren um eine Spur stärker oder vielleicht auch cleverer bei der Routenplanung. Grundsätzlich war das Niveau bei diesem Rennen enorm! Es war aber ein tolles Rennen und ich habe in den vergangenen zwölf Tagen, die mir seit dem Start in Santiago de Compostela wie eine Ewigkeit vorkommen, sehr viel gelernt. Dieses TCR hat auf brutale Weise das Leben widergespiegelt: Man bekommt nicht immer die Dinge die man will", bilanziert der zweifache TCR-Sieger und Vorjahreszweite des weltweit größten unsupported-Rennens.









