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RAAM 2012: Christoph Strasser wird nach einem wahren Krimi Zweiter

Um 1:41 Uhr fährt Christoph Strasser in Annapolis, Maryland, über die Ziellinie und erreicht bei der 31. Ausgabe des Race Across America mit einer Gesamtzeit von 8d:8h:24min hinter dem Schweizer Reto Schoch den ausgezeichneten zweiten Platz.

Platz zwei beim längsten und härtesten Extrem-Radrennen der Welt, dem Race Across America, bezeichnet Christoph Strasser als schönen Erfolg mit einem bitteren Aspekt: "Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe alles versucht, um zu gewinnen. Ich bin trotz gesundheitlicher Probleme am Anfang beinahe die gleiche Zeit gefahren als im vergangenen Jahr, wo alles perfekt gelaufen ist, das macht mich sehr glücklich! Das Ergebnis ist für mich jedoch etwas enttäuschend. Wir können dem Sieger Reto Schoch nur zu seiner Leistung gratulieren. Ich habe ihn vor dem RAAM als stärksten Konkurrenten auf der Rechnung gehabt, da er schon zwei Rennen als Rookie gewonnen hat."

Für die 4817 Kilometer lange Strecke von der West- zur Ostküste benötigte der steirische Titelverteidiger 8 Tage 8 Stunden und 24 Minuten. Newcomer Reto Schoch erreichte das Ziel hingegen mit einem Vorsprung von knapp zwei Stunden.

Bereits zu Beginn des Rennens, das an der Westküste in Oceanside, Kalifornien, am 13. Juni 2012 gestartet wurde, musste der Titelverteidiger mit Problemen kämpfen. Trotz der zweiwöchigen Akklimatisierung in den heißesten Gebieten der USA, hinderten ihn Temperaturen um die 40°C und die pralle Sonne, seine mögliche Leistung abzurufen. Die Folgen waren Dehydration und Magenprobleme.
Durch mehrere nicht geplante Pausen und der eingeschränkten Leistungsfähigkeit handelte sich Strasser einen 3-stündigen Rückstand ein.
Im weiteren Rennverlauf schaffte er es trotzdem sich immer weiter nach vorne zu arbeiten und musste sich in der zweiten Rennhälfte wohl auf eines der spannendsten Duelle in der RAAM-Geschichte gegen den Schweizer Schoch einlassen.
 
Lange Zeit lieferten sich die beiden Kontrahenten ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" mit zahlreichen Führungswechseln, was schlussendlich auch im Kopf entschieden wurde. "Ich habe bis knapp vor dem Ziel alles versucht, um an Schoch vorbeizuziehen. Nur immer, wenn ich eine Attacke gefahren bin, hat er locker gekontert. Zwischendurch war das sehr frustrierend, ich musste mich immer wieder neu motivieren um das Tempo wieder erhöhen zu können. Am Ende hat dann der Schlafentzug mitgespielt, die letzte Kraft hat leider gefehlt. Aber beim RAAM 2013 sind wir wieder dabei und werden alles geben! Jetzt freue ich mich erst mal auf ein paar Stunden Schlaf", sagt ein gezeichneter Christoph Strasser im Ziel.

Weitere Infos und mehr über den spannenden Rennverlauf gibt es im Live-Ticker zum Nachlesen!

Ergebnis RAAM 2012:
1.    Reto Schoch (SUI)              8d:6h:29min
2.    Christoph Strasser (AUT)    8d:8h:24min
3.    Gehard Gulewicz (AUT)       9d:11h:12min
4.    Julian Sanz Garcia (ESP)     10d:3h:39min
5.    Tamas Jarvas (HUN)           10d:8h:44min