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Mit High Speed durch Österreich: Transaustria unsupported

Gestern um 10:00 Uhr in Nickelsdorf im Burgenland gestartet, errreichte Christoph Strasser heute nach einer Fahrzeit von 27:30 Stunden das 1. Sport Outdoor Festival in Dornbirn. Fast durchwegs massiver Regen und auch Schnee waren seine Begleiter bei Transaustria. Der Steirer bestritt die Österreich-Durchquerung unsupported - ohne Hilfe von außen. Der Zuspruch der Fans entlang der Strecke war enorm.

die Auffahrt zum Hahntennjoch in Tirol

Zum ersten Mal wurde von gestern auf heute eine unsupported-Fahrt live im Internet und im TV übertragen. K19 - auch für die Liveübertragung der diesjährigen Tour of Austria/Österreich Rundfahrt verantwortlich - lieferte stündliche Einstiege. Christoph Strasser, der heuer seinen Sieg beim größten unsupported-Rennen dem Transcontinental Race aus dem Vorjahr verteidigen will, bestritt "Transaustria unsupported" von Nickelsdorf nach Dornbirn. Die Distanz betrug 733 Kilometer, 4.688 Höhenmeter, er absolvierte die Strecke ohne Schlaf und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,7 km/h. Insgesamt verbrauchte er knapp 20.000 Kalorien. 

"Es war ein richtig cooles Projekt und ich bin so dankbar, dass wir den Interessierten damit auch den unsupported Sport etwas näher bringen konnten. Diese "Sportart" boomt weltweit und immer mehr bestreiten Rennen ohne Unterstützung bzw. auch Bikepacking-Fahrten. Aufgrund des Regens hatte ich unterwegs viele Probleme zu meistern, vor allem sogen sich die Handschuhe durch den Dauerregen ständig an. Auch die Kälte war schon schlimm, gerade in den ersten Stunden, als sich der Körper noch nicht so gut auf die Bedingungen eingestellt hatte. Aber es gab auch so viele schöne Momente, die mich ungemein motivierten, wie die vielen Zuschauer entlang der Strecke. Teilweise standen auch Familien mit Plakaten an der Straße. Das Projekt hat eine Eigendynamik entwickelt und auch viele Kollegen, wie die Ultra-Radfahrer Kurt Matzler oder Philipp Kaider sowie WorldTour-Profi Carina Schrempf von Fenix-Deceuninck begleiteten mich einige Kilometer", sagte der Kraubather nach seiner Ankunft in der Messehalle Dornbirn. 

Mit dem Zug benötigt man von Nickelsdorf nach Dornbirn mehr als acht Stunden. Christoph Strasser wählte bei Transaustria nicht die kürzeste oder schnellste Strecke über das deutsche Eck, sondern die schönste. Nach dem Start in Nickelsdorf ging es über Wr. Neustadt, Semmering, ins Murtal nach Liezen, Schladming, Zell am See und danach auf Tiroler Boden durch das Inntal bis Innsbruck. Nach Imst absolvierte er noch die zwei schweren Berge Hahntenjoch und den Hochtannberg. Über den malerischen Bregenzer Wald erreichte er schließlich Dornbirn! "Es waren rund 8.000 Höhenmeter geplant, aber aufgrund des Schneefalls in den Bergen musste ich einige Pässe und Berge, wie zum Beispiel die Schladminger Ramsau oder das Hochkönig Gebiet umrunden, weshalb sich die Distanz verlängert und die Höhenmeter verringert haben", schließt Strasser.

Christophs Resümee: "Ich hätte nie gedacht, dass das irgendwen interessiert, wenn ich da allein durch Österreich fahre. Dabei wurde es zu einer wirklich besonderen Fahrt, unterwegs war an der Strecke so viel los, online waren so viele Leute dabei, es war wirklich cool."

Ich startete am Freitag, den 12. Mai, um 10 Uhr in Nickelsdorf, der östlichsten Gemeinde Österreichs, und mein Ziel war es, das Outdoor Festival in Dornbirn in etwa 28 Stunden zu erreichen. 
Die Fahrt war sehr anstrengend, es regnete fast die ganze Zeit, es war windig und kalt. Nur dreimal trocknete es für etwa 30 Minuten auf, bevor es erneut zu regnen begann.
Ich befolgte die unsupported Regeln ohne Unterstützung von außen, mit Ausnahme einiger Leute, die mich ein paar Kilometer lang begleiteten, und des Kamerateams, das mich jede Stunde ein paar Minuten lang verfolgte und mich dann wieder verließ. Ernährung, Mechanik, Einkaufen und Navigation machte ich komplett selbständig.
Die größten Schwierigkeiten waren die permanent kalten Finger und zu wenig warme und trockene Kleidung. In Leoben musste ich anhalten und noch ein Paar Handschuhe kaufen. Wie dumm war ich nur, meine 20 Paar Specialized-Handschuhe zu Hause zu lassen...?!
In der Nacht musste ich von Plan A auf Plan B umsteigen und eine andere Route durch Enns- und Schwarzachtal statt über die Berge nehmen, da es in der Ramsau und am Dientner Sattel regnete und vermutlich auch schneite. Das Risiko in einer rutschigen Abfahrt bei schlechter Sicht wollte ich nicht eingehen.
Ohne Schlaf durch zu fahren war nicht einfach, weil sich mein Handy nach einigen Regengüssen nicht mehr Laden ließ, und ich zum Energiesparen übergehen musste (keine Musik zur Unterhaltung), weil ich unbedingt wollte, dass der Akku für kurze Video Updates und das Garmin-Livetracking bis nach Dornbirn durchhält.
Trotz des anhaltenden Regens musste ich über das Hahntennjoch und den Hochtannberg, weil die Alternativroute über den Arlberg für Radfahrer momentan gesperrt ist. Der Schnee auf 1800m Höhe war nicht sehr schön, aber ich ließ mir die gute Laune dann nicht mehr verderben. 

Ich bin so glücklich, dass ich die Fahrt beendet habe, obwohl ich nach zwei Stunden schon überlegt habe, ob ich nicht abbrechen sollte. Der Empfang in Dornbirn war absolut großartig!

DANKE, dass so viele Menschen dabei waren, egal ob auf der Strecke, auf Social Media oder vor dem Livestream. Besonders schön waren die Momente, wo ich ein paar Minuten begleitet wurde, wenn kleine Kinder mit ihren Eltern anfeuern waren, oder wenn ich Fotos bekommen habe, wo  beim Frühstück Strasser-Radlfoan geschaut wurde. Ich habe so viele Nachrichten bekommen, die echt schön und motivierend waren.

Es ist halt das eine, Rennen zu fahren und Erfolge zu feiern, aber noch viel schöner ist es, wenn man spürt, dass man Menschen für den Sport begeistern kann, und vor allem ganz viele junge, die dann vielleicht später aufs Rad steigen.
Danke, dass ich für viele ein Vorbild sein darf.

Ein besonderes Danke geht noch an K19 TV für die mediale Begleitung, das war großartige Arbeit von eurem Team!

Link: zur Fotogalerie Transaustria unsupported

Zahlen, Daten, Fakten, Auswertungen:

Gesamtzeit: 27:26 Stunden
reine Fahrzeit: 25:47 Stunden
Stehzeit: 1:39 Stunden

Verpflegung: mit Peeroton Hi-End Endurance in den Flaschen gestartet, unterwegs mit mitgeführten Iso-Active Sacchets von Peeroton und Leitungswasser nachgefüllt, dazu 7 Espresso und 2 Dosen schwarze Zuckerbrause mit Koffein (ich will den Namen nicht nennen). Insgesamt nur etwa 6 Liter Flüssigkeit, weil es so kalt war und ich nicht mehr trinken konnte.

Essen: mit 4 Peeroton Riegeln und 4 Peeroton Gels gestartet und unterwegs ca. 12 belegte Baguettes (Schinken, Käse) und 4 Schoko-Erdnuss Riegel (auch diesen Namen kann sich jeder denken) gekauft. Sogar 5 Peeroton Riegel gab es unterwegs in einem Sportgeschäft zusätzlich zu den 4 vom Start. 

Links:
- professionelle Leistungsdaten Auswertung auf Trainingpeaks: https://home.trainingpeaks.com/athlete/workout/6L7VYOANKYHJ47VWUPVT4UPJA4

- Strava (Vorsicht, die Daten werden dort nicht korrekt berechnet): www.strava.com/activities/9062964983

- Geplante Originalroute auf komoot: https://www.komoot.de/tour/1075811684

Livestreams, Videos, Filme:

- Highlight Video: www.youtube.com/watch?v=Cp912F68Vh

- Youtube Livestream Tag 1: www.youtube.com/live/jU6rEFodRD8

- Youtube Livestream Tag 2: www.youtube.com/live/NSkjU9zVnhA

Highlight Video: